Spinalkanalstenose

Die Verengung des Wirbelkanals, die sogenannte Spinalkanalstenose, ist eine abnutzungsbedingte Erkrankung. Die Folge ist eine Beeinträchtigung des Rückenmarkes bzw. der Nervenwurzeln und kann in jedem Abschnitt der Wirbelsäule auftreten. Meistens ist jedoch die Lendenwirbelsäule betroffen.

Der Verschleiss der Bandscheiben als Ursache der Spinalkanalstenose beginnt schon ab dem zwanzigsten Lebensjahr. Der zunehmende Wasserverlust der Bandscheiben führt zu einer Höhenabnahme des Zwischenwirbelkörperabschnittes (Osteochondrose). Als Folge werden die Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper durch die erniedrigte Bandscheibe mehr belastet. Der Körper reagiert darauf mit einer Knochenverdichtung im Bereich dieser Strukturen (Sklerosierung). Die sich schleichend entwickelnde Instabilität der Wirbelsäule versucht der Körper dahingehend zu begegnen, dass knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern (Osteophyten / Exophyten) produziert werden, die nach Halt in der Umgebung suchen. Durch eine inkongruente Lage der Wirbelkörpergelenke kommt es zu einem vorzeitigen Knorpelabrieb der Gelenkpartner. Es kommt zur Gelenksentzündung, Kapselschwellung und –verdickung. Das Gesamtbild einer Wirbelgelenkarthrose (Spondylarthrose) ist entstanden. Der Wirbelkanal und die seitlichen Nervenwurzeln-Austrittspunkte werden immer enger.

Die Beschwerden die durch eine Spinalkanalstenose hervorgerufen werden können, sind vielfältig und wenig charakteristisch. Zu den allgemeinen Symptomen der Spinalkanalstenose gehören:

  • Rückenschmerzen in Ruhe, bei Bewegung, bei Belastung, je nach Schweregrad der Erkrankung
  • Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine
  • Gefühlsstörungen der Beine oder Arme
  • Missempfindungsstörungen wie Brennen, Ameisenlaufen oder Kältegefühl der Beine oder Arme
  • Schwächegefühl der Beine oder Arme
  • Bewegungseinschränkung der LendenwirbelsäuleNervenreizungen
  • MuskelverspannungenEntzündungen
  • Probleme beim Stuhlgang und Wasserlösen

Mithilfe einer eingehenden neurologischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRI) wird eine Spinalkanalstenose diagnostiziert. Anschliessend werden mit dem Patienten die Behandlungsmöglichkeiten besprochen und gemeinsam die Therapie festgelegt. Grundsätzlich wird eine Spinalkanalstenose erst einmal konservativ behandelt. Hierbei ist das Ziel nicht, die zugrundeliegende Ursache zu beseitigen, sondern die hieraus entstandenen Folgen zu behandeln. Medikamentös werden Schmerzmittel eingesetzt und mithilfe von Physiotherapie werden muskuläre Verspannungen beseitigt und ein „rückengerechtes Verhalten“ erlernt. Auch Infiltrationen, die direkt in den betroffenen Bereich injiziert werden, können zeitweise Abhilfe schaffen. Ein operativer Eingriff sollte dann in Erwägung gezogen werden, wenn der Patient auch nach konservativer Behandlung weiterhin deutliche Beschwerden hat und es zu neurologischen Ausfällen wie Lähmungen oder größeren einschränkenden Gefühlsstörungen kommt. Ziel der Operation ist eine Entlastung des Rückenmarks bzw. der Nerven durch teilweise Entfernung der knöchernen oder ligamentären (zum Bandapparat gehörige) Teile der Wirbelsäule, die sog. mikrochirurgische Dekompression. Besteht gleichzeitig zur Spinalkanalstenose eine ausgeprägte Wirbelkörperinstabilität, müssen zusätzlich die instabilen Wirbelsäulenetagen bei der Operation stabilisiert werden.

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